Google Gemini: KI-Assistent kommt in Gmail, Docs und Co. – das ändert sich jetzt für Workspace-Nutzer
Google treibt die Integration seiner KI-Plattform Gemini in die eigenen Produktivitätsdienste weiter voran. Nutzerinnen und Nutzer von Gmail, Docs, Sheets und weiteren Workspace-Anwendungen erhalten neue Assistenten-Funktionen, ein überarbeitetes Seitenpanel und zusätzliche Optionen zur Textgenerierung. Gleichzeitig stellt der Konzern die Weichen, um ältere KI-Angebote wie Duet AI endgültig abzulösen und das Portfolio unter der Marke Gemini zu bündeln.
Neues Gemini-Seitenpanel in Gmail, Docs, Sheets und Slides
Im Zentrum der aktuellen Neuerungen steht ein überarbeitetes Seitenpanel, das direkt in den Workspace-Apps eingeblendet wird. Dort ist der Gemini-Assistent jederzeit erreichbar und kann kontextbezogen auf Inhalte reagieren, die gerade geöffnet sind – etwa E-Mails, Dokumente oder Präsentationen.
- In Gmail kann Gemini eingehende Nachrichten zusammenfassen, längere Verläufe strukturieren und Antwortvorschläge formulieren.
- In Docs hilft der Assistent beim Formulieren, Umschreiben oder Kürzen von Texten und liefert auf Wunsch alternative Varianten.
- In Sheets unterstützt Gemini beim Erstellen von Tabellenstrukturen, Formeln oder ersten Datenschemata.
- In Slides lassen sich Präsentationsinhalte vorbereiten, Texte glätten oder Bulletpoints aus Stichworten generieren.
Die Bedienung erfolgt über kurze Eingaben im Panel, das sich rechts neben dem eigentlichen Arbeitsbereich öffnet. Google setzt damit auf eine möglichst nahtlose Einbettung des KI-Assistenten in den Arbeitsfluss, ohne dass Nutzer ständig zwischen separaten Oberflächen wechseln müssen.
Von Duet AI zu Gemini: Vereinheitlichte KI-Marke für Workspace
Mit der schrittweisen Einführung von Gemini in Workspace zieht Google einen klaren Strich unter die frühere Marke Duet AI. Die Funktionen, die bislang unter diesem Namen angeboten wurden, gehen in den neuen Gemini-Assistenten über und werden dort weiterentwickelt. Für viele Unternehmenskunden bedeutet das vor allem eine Umbenennung und ein erweitertes Funktionsspektrum, ohne dass sich an den Grundprinzipien der Nutzung viel ändert.
Google verfolgt damit die Strategie, sämtliche KI-Dienste – vom Chatbot über Entwicklerwerkzeuge bis hin zur Integration in Workspace – unter der einheitlichen Bezeichnung Gemini zu führen. Das soll die Produktpalette übersichtlicher machen und klar signalisieren, dass es sich um eine gemeinsame technische Basis handelt, die kontinuierlich ausgebaut wird.
Für Administratoren in Unternehmen bleiben zentrale Steuerungsmöglichkeiten erhalten: Der Einsatz von Gemini in Gmail, Docs und anderen Diensten lässt sich über die gewohnten Admin-Konsolen verwalten, freischalten oder einschränken.
Neue Schreib- und Analysefunktionen mit Gemini in Gmail und Docs
Besonders sichtbar sind die KI-Erweiterungen im täglichen Schriftverkehr. In Gmail und Docs stehen mehrere Modi zur Verfügung, die sich an typische Aufgaben im Büroalltag anlehnen. Dazu zählen unter anderem:
- Zusammenfassen: Längere E-Mail-Verläufe oder umfangreiche Dokumente lassen sich auf Kernaussagen reduzieren, um schneller einen Überblick zu gewinnen.
- Umschreiben: Texte können in Tonfall, Länge oder Detailtiefe angepasst werden, etwa von informell zu formell oder von grobem Entwurf zu ausformuliertem Schreiben.
- Erweitern und kürzen: Inhaltliche Ergänzungen, Beispiele oder Präzisierungen sind ebenso möglich wie das Verdichten auf wenige Sätze.
- Ideenfindung: Für leere Dokumente oder erste Entwürfe generiert Gemini Vorschläge, Gliederungen oder Textbausteine.
Google betont, dass die KI als Assistenzwerkzeug gedacht ist: Nutzer behalten die Kontrolle, können Vorschläge anpassen, verwerfen oder als Ausgangspunkt für eigene Formulierungen verwenden. In sensiblen Kontexten und bei vertraulichen Inhalten bleibt weiterhin die Empfehlung, Ergebnisse zu prüfen und nicht ungefiltert zu übernehmen.
Verfügbarkeit, Sprachen und Voraussetzungen
Die neuen Gemini-Funktionen in Workspace werden schrittweise ausgerollt. Zunächst profitieren vor allem zahlende Kundinnen und Kunden, die entsprechende Gemini-Erweiterungen oder höherwertige Workspace-Tarife gebucht haben. Je nach Region, Unternehmensrichtlinien und Kontotyp können sich die verfügbaren Optionen unterscheiden.
Im Fokus stehen zunächst englischsprachige Umgebungen, weitere Sprachen werden nach und nach ergänzt. Auch für deutschsprachige Nutzerinnen und Nutzer von Gmail und Docs sind sukzessive mehr Funktionen vorgesehen, wobei Google die konkreten Zeitpläne in seinen Workspace-Updates laufend aktualisiert.
Voraussetzung für den Einsatz der KI-Funktionen ist in vielen Fällen ein geschäftliches Workspace-Konto. Für private Google-Konten testet der Konzern ausgewählte Features separat, häufig im Rahmen von Vorabprogrammen oder speziellen Gemini-Abonnements.
Ausblick: Wie sich Arbeiten mit Google Workspace und Gemini verändert
Mit der tiefen Integration von Gemini in Gmail, Docs, Sheets und Slides positioniert Google Workspace als zentrale Plattform für KI-gestützte Büroarbeit. Viele Routineaufgaben – vom Formulieren standardisierter E-Mails über die Erstellung erster Dokumententwürfe bis hin zur Strukturierung von Informationen – lassen sich dadurch deutlich beschleunigen.
Gleichzeitig bleibt offen, wie intensiv Unternehmen und Behörden die neuen Möglichkeiten nutzen werden. Themen wie Datenschutz, Vertraulichkeit von Geschäftsdaten und die Qualität automatisch erzeugter Inhalte stehen weiterhin im Fokus von IT-Abteilungen und Compliance-Verantwortlichen. Klar ist jedoch: Der Schritt, Gemini direkt in die wichtigsten Arbeitswerkzeuge einzubauen, markiert für Google einen strategischen Meilenstein auf dem Weg zu KI-zentrierten Produktivitätslösungen.
Quellen und weiterführende Informationen
- https://workspace.google.com
- https://blog.google
- https://support.google.com
- https://www.heise.de
- https://www.theverge.com
Quelle: GoogleWatchBlog

